Schlechte Nachrichten für Greta? Eine Studie belegt, dass gerade ältere Menschen mehr Rücksicht auf das Klima nehmen als jüngere.
Wer erinnert sich nicht an Greta Thunbergs medienwirksamen Wutausbruch anlässlich der UN-Vollversammlung: „How dare you – Wie könnt ihr es wagen.“ Und weiter: „Die jungen Leute beginnen, euren Verrat zu begreifen“ herrschte die damals 16-Jährige alle anwesenden Staatschefs an. Fridays for Future Germany twitterte sogar: „Warum reden uns die Großeltern eigentlich immer noch jedes Jahr rein? Die sind doch eh bald nicht mehr dabei.“ Nach einem „Shitstorm“ entschuldigten sich die Verantwortlichen und erklärten, es habe sich um Satire gehandelt. Der WDR ließ einen Kinderchor „Meine Oma ist ne alte Umweltsau“ singen. Auch hier folgte nach dem Entrüstungssturm die Entschuldigung samt Satirehinweis.
Wie auch immer – die „Generation Greta“ sollte lieber hoffen, dass uns die Senioren noch lange erhalten bleiben. Denn eine neue Studie kommt zu einem klaren Ergebnis: Ältere Menschen nehmen mehr Rücksicht auf das Klima als jüngere!
Mit anderen Worten (und zum Mitschreiben für Greta): Junge Menschen tun sich schwer, für das Klima auf etwas zu verzichten! „Jüngere zeigen eine relativ gesehen geringe Bereitschaft, Abstriche bei ihrem Konsumverhalten zu machen und auf umweltfreundliche Alternativen zurückzugreifen als ältere Befragte“.
Zu diesem Ergebnis kamen Forscher des „Wuppertal Instituts für Klima, Umwelt und Energie“. Bei den 60- bis 65-jährigen achten rund 70% im Alltag sehr darauf, die Ressourcen zu schonen. Bei den 19- bis 29-jährigen sind es nur 43%. Mehr noch: Laut einem Bericht der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ (FAZ) soll sogar jeder fünfte junge Mensch zugeben, für Klima und Umwelt überhaupt keine Abstriche beim Konsum zu machen. Während 88% der Über-30-Jährigen ihre Sachen „so lange wie möglich nutzen“, ist es rund 20% der Unter-30-Jährigen „wichtig, immer die neuesten Produkte zu besitzen“.
Und die Studie birgt noch eine Überraschung. Die vom Mainstream hochgehobene Fridays for Future Bewegung hat möglicherweise weniger Rückhalt als erwartet. Laut FAZ „repräsentiert sie keineswegs eine ganze Generation klimabewegter junger Menschen“. Nicht einmal jeder Zweite der 19- bis 29-Jährigen findet die Gruppe „voll und ganz“ oder „eher“ unterstützenswert. Jeder Vierte sieht die Demonstrationen mit gemischten Gefühlen und 21% lehnen diese sogar offen ab, so die FAZ.
Christoph Schäfer bringt es auf den Punkt. In seinem FAZ-Kommentar „Alte Klimaschützer“ schreibt er über Greta Thunbergs „Schmährede“ vor der UN-Vollversammlung: „Gerade einmal ein Jahr ist her. Seitdem steht das Klischee: Die „Generation Greta“ rennt gegen untätige, alte Politiker an. Die Alten wollen ihr Lebensende genießen, weiter dicke Diesel fahren und interessieren sich null für die Erderwärmung. Dieser Vorwurf ist falsch. Eine Umfrage des ökologisch bewegten Wuppertal Instituts für Klima zeigt: Ältere Menschen achten mehr auf Nachhaltigkeit als jüngere. Dazu nur zwei Testfragen: Wer stopft eher seine Socken? Und wer will eher alle zwei Jahre ein neues Handy? Man darf nicht alle Angehörigen einer Generation über einen Kamm scheren. Aber das Bild der uneinsichtigen Alten, die ihren Enkeln die Zukunft stehlen, ist grotesk fehlerhaft.“