Seilschaften

Die Euro-Zone steht vor dem Crash. Jetzt will man an das Bargeld und die Ersparnisse der Bürger. Postenschacher und unglaubliche politische Seilschaften machen das möglich.

Die Zeichen stehen auf Sturm. US-Wirtschaftsnobelpreisträger Paul Krugman sieht die Eurozone vor der Rezession. An eine „weiche Landung“ glaubt er nicht, sondern an einen „harten Aufschlag“.

Die Rettungsorgie für Pleitebanken und Krisenländer hat versagt. Die Bürger sollen nun die Zeche für unfähige Politiker bezahlen.

Man muss nicht Paul Krugman sein, um zu wissen, dass akute Crash-Gefahr besteht: Die EU-Kommission unter Jean-Claude Juncker hat die Eurozone in eine monströse Schuldenunion verwandelt. Faktisch haftet jeder für jeden. Seit 12 Jahren kommt es zu fragwürdigen Bankenrettungen, Schuldenerlässen und Rettungsschirmen. Defizitsünder werden nicht mehr bestraft. Es gibt keine Sanktionen mehr gegen Euro-Länder, die durch Schulden, Korruption und Misswirtschaft die Gemeinschaftswährung gefährden. Die Zinsen für Sparer wurden abgeschafft. Die Europäische Zentralbank kauft seit März 2015 um bis zu 80 Milliarden Euro pro Monat Staatsanleihen von Pleitestaaten. Griechenland, Spanien, Portugal und Italien haben die schlechtesten volkswirtschaftlichen Daten, seit es Aufzeichnungen gibt. Italiens Banken sitzen auf faulen Krediten von mehr als 360 Milliarden Euro. Frankreich hat den „sozialen und wirtschaftlichen Notstand“ ausgerufen. Doch dank der Schuldenunion können sich die Krisenländer auf den Kapitalmärkten mit immer neuen Schulden finanzieren – weil wir haften und mitbezahlen. Und Großbritannien – immerhin die zweitgrößte Volkswirtschaft der EU – wird in wenigen Wochen die EU verlassen (Brexit). Zur Veranschaulichung: Großbritanniens Wirtschaftskraft ist genauso groß wie die der 20 kleinsten EU-Staaten zusammengenommen.

Die irrwitzige Euro-Geldpolitik ist an ihr Ende gekommen. Jetzt folgt das „Finale furioso“: Abschaffung des Bargeldes, Konsumzwang, Enteignungen. Es ist kein Zufall, dass ab Oktober ausgerechnet IWF-Chefin Christine Lagarde die Europäische Zentralbank (EZB) lenken soll. Unter ihrer Führung propagierte der IWF die 10%-ige Zwangsabgabe auf alle privaten Vermögen und Abschaffung des Bargeldes – unlängst eine Bargeldsteuer, um die Bürger zum Konsum zu zwingen.

Lagarde soll als neue EZB-Chefin die nächsten acht Jahre sicherstellen, dass weiter Schulden vergemeinschaftet und Zahlungen an Euro-Krisenländer wie Frankreich geleistet werden. So lautet das politische Kalkül des französischen Präsidenten Macron, der die Französin in einem üblen EU-Postenschacher ins Amt gehievt hat. Und Lagarde wird „ihrem“ Präsidenten wohl die Wünsche von den Augen ablesen. Das scheint gewiss. Denn anlässlich einer Hausdurchsuchung beschlagnahmte die französische Polizei einen peinlich-unterwürfigen Brief, den Christine Lagarde verfasst hatte. Darin schrieb sie ihrem damaligen Gönner, Frankreichs Präsidenten Sarkozy, dem sie ihre Ernennung zur IWF-Chefin verdankt: „Benutz mich so lange, wie es dir passt (…). Wenn du für mich Verwendung findest, benötige ich deine Führung und Unterstützung: Ohne Führung wäre ich ineffizient, ohne Unterstützung wäre ich nicht sehr glaubwürdig. Mit meiner immensen Bewunderung, Christine L.“

Artikel Krone Bunt